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Kommentar zum Artikel in der Wiener Zeitung

Zum Nachdenken wurde auf den Kommentar in der Wiener Zeitung betreffend den Vorfall mit österreichischen Blauhelmen am Heimweg vom Einsatz auf den Golan-Höhen aufmerksam gemacht.

Aus zwei Gründen:

1) Es war der einzige Beitrag der Medien Österreichs, der diesen Vorfall kritisch hinterfragte. Dass dabei Formulierungen gewählt worden sind, die von Betroffenen dieser Ausnahmesituation auch missverstanden werden können, war dem Vorstand der IGBO durchaus bewusst. Der Artikel gibt aber die Meinung des Verfassers wieder und nicht die Meinung des Vorstandes der IGBO. Das passiert bei allen Kommentaren  in Medien und ist zu respektieren. Es ist aber für den Vorstand der IGBO erkennbar, dass Korkisch die politische Verantwortung der Vereinten Nationen und der österreichischen Bundesregierung anspricht und keinerlei Kritik an den im Einsatzraum tätigen Soldaten und Soldatinnen übt.

2) Die Tatsache, dass die Soldaten der Mission auf den Golan-Höhen nach einem Mandat handeln, das vor ca. 40 Jahren ausverhandelt wurde, und dass ihnen durch sehr strenge Regelungen in diesem Mandat naturgemäß in allen Situationen "die Hände gebunden sind", die vor eben dieser Zeit vielleicht "undenkbar" erschienen, sollte sowohl den Verantwortlichen in der UNO als auch den  Repräsentanten Österreichs schon länger bewusst sein.

Es gab zwar Stellungnahmen zu den Geschehnissen in Syrien, aber deren Auswirkungen auf die am Golan eingesetzten Soldaten hat offensichtlich niemand bedacht.

Obwohl die dort militärisch Verantwortlichen nach unseren Informationen mehrfach und seit geraumer Zeit darauf hingewiesen haben.

Das findet der Vorstand der IGBO im höchsten Maße bedauerlich. Es lässt nämlich daran zweifeln, dass (politisch) alles getan wird, für Einsätze jedlicher Art jede unnotwendige Gefährdung zu vermeiden.
Den unvermeidbaren Gefahren ihres Berufes stellten und stellen sich österreichische Soldaten stets mit Erfolg. Wir haben aber gelernt, das Risiko durch eine genaue Beurteilung der Lage zu minimieren um dadurch den Erfolg sicherstellen zu können.

Wenn im Rahmen des Primates der Politik aber vermeidbare Risken provoziert werden und unkalkulierbare Gefahren entstehen, dann ist darauf hinzuweisen und eine Änderung  einzufordern. Das wird die IGBO auch in einer Presseaussendung mit klaren Worten darstellen.

Tatsache ist, dass das Verhalten aller Soldaten in dieser schwierigen Situation vorbildhaft war und vor allem die eingesetzten Kommandanten im Rahmen ihrer durch das gültige Mandat gegebenen  Möglichkeiten alles getan haben, die Krise zu meistern. Unter Inkaufnahme höchsten persönlichen Risikos! Und wie es unsere Berufsausbildung eben lehrt. Professionell.

Man ist versucht zu sagen: Wie es eben österreichische Soldaten bisher immer schon gemacht haben.


Sollten nicht auch unsere Politiker so handeln, dass man auch von ihnen derartiges behaupten kann - aber ohne süffisanten Unterton.

 

Siegfried Albel